Marianna- erst völlig gelähmt, jetzt der Abschluss an der Uni
Im E–Rolli tourt die hübsche junge Frau durch Florenz. Mit ihrer Clique, aber auch allein. Manchmal sogar am späten Abend. Soviel Selbstbewusstsein irritiert den Ordnungssinn manch eines Gendarmen. Fragen wie: „ Warum sind Sie alleine im Rollstuhl unterwegs?“ demütigen Marianna noch immer. Aber die 25 – jährige hat sich entschieden: gegen die alltäglichen Hindernisse, für die Fülle des Lebens. Die Kraft für diese Entscheidung fand die Italienerin in den Jahren 2002/2003. Damals war sie fünf Monate in Blankenheim, weil ihre deutsche Mutter, Anke Neuber, von der Manuellen Biofeedback Therapie BREUER®gehört hatte. An diesem Strohhalm klammerte sich die Familie. Was war passiert? Im August 1998 wurde die siebzehn jährige Marianna von Freunden nach Hause gebracht. Ihr war übel geworden. Dann brach Sie zusammen. Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte eine Basiliarthrombose. Also einen Verschluss der Schädelbasis – Schlagader. Dabei erlitten Stammhirn und Kleinhirn große Schäden, das Großhirn blieb verschont. Doch kurz darauf fiel Marianna ins Koma: „ Jetzt geht es nur noch ums Überleben“, sagten die Ärzte. Fünf Tage rang Marianna mit dem Tod. Als sie wieder erwachte, war es, als sei sie lebendig begraben. „ Locked – In – Syndrom“ lautete die Diagnose: Bei vollem Erhalt des Denkvermögens und emotionalen Sensibilität war ihr Körper von der Nase ab gelähmt. Sie hatte die Fähigkeit verloren, sich nach außen durch Sprache, Gestik oder Mimik mitzuteilen. Für die Familie – Vater, Mutter und die jüngere Schwester – war das alles unfassbar. Anke Neuber: „ Wir fanden nicht eine Person, die uns einfach mal zuhörte. Dafür hatte niemand Zeit auf den Stationen. Aber es waren ja nicht drei Tropfen Tränen, die da fielen. Es war ein Tsunami an Elend“. Die Familie suchte nach Erklärungen. Sie trafen auf Dr. Mario Prosiegel, Chefarzt der Schluckabteilung der Fachklinik für Physikalische Medizin und Medizinische Rehabilitation in Bad Heilbrunn. Der Mediziner hatte herausgefunden, dass ausnahmslos alle Frauen zwischen 16 und 45 Jahren, die von dieser schweren Diagnose betroffen waren auch die Pille einnahmen. Aber das half jetzt auch nichts mehr. Die Prognosen waren düster. Und der Schmetterling Marianna blieb wie unter einer Glasglocke gefangen. Trotzdem probierte Marianna jede nur mögliche Physiotherapie aus. „ Abgesehen von einem gewissen Muskelaufbau, hat sich bei Marianna nicht wirklich etwas Bewegendes getan“, zieht die Mutter heute kritisches Resümee. Der erste Hoffnungsschimmer, so Frau Neuber, zeigte sich erst in Blankenheim.
Wie Marianna ihre Würde zurück gewann
Marianna litt bis zu diesem Zeitpunkt sehr darunter, durch die Krankheit auch ihre menschliche Würde verloren zu haben. Es war ihr unerträglich, dass sie ihren Speichelfluss nicht kontrollieren konnte. Einem Gegenüber vermochte sie nicht mal durch differenzierte Mimik mitteilen. Auch gerade zu sitzen war wegen ihres gestörten Gleichgewichts unmöglich. Das alles waren für Marinna schwerwiegende Argumente, sich ab jetzt lieber vor den Menschen zu verstecken. Sie wollt nicht mehr am Leben teilnehmen, verlor ihre Lebensenergie in Rehakliniken und Krankhauskorridoren. Trotzdem war da ein unausrottbarer Funke Stolz, der sie dazu trieb, in dieser harten Zeit 2002 ihr Abitur zu machen. Notendurchschnitt: 1,5. Als sie wenig später zum ersten Mal Richard Breuer in Blankenheim aufsuchte, tat sie es eigentlich nur ihrer Mutter zuliebe. Umso überraschender, dass sich während ihres mehrmonatigen Aufenthalts genau das zurück gewann, was sie am meisten belastet hatte. Die gezielte Therapie Richard Breuers regenerierte einige beschädigte Areale im Gehirn dauerhaft. Marianna konnte von nun an ihren Speichelfluss kontrollieren und auch ihr Gleichgewichtssinn verbesserte sich deutlich. Endlich hatte sie keine Angst mehr, vom Stuhl zu kippen. Sie konnte sich sogar erheben und frei stehen. Das übertraf alle Erwartungen. Richard Breuer arbeitete zudem mir ihr an ihrer inneren Einstellung. So erwartete er prinzipiell von seinen Patienten, dass sie sich während einer Therapie auch kritisch mit sich selbst auseinandersetzen. Geht es doch auch darum, krankheitsfördernde Denkmuster abzulegen. Der Patient wird damit in seiner Individualität gefördert.
Kurz vor ihrem Unfall hatte Marianna ihre Liebe zu Pferden entdeckt. Jetzt konnte sie tatsächlich daran denken, wieder zu reiten. Sie wollte auch gerne studieren. Aber wie sollte sie in ihrer Verfassung am Unibetrieb teilnehmen? Durch Richard Breuers Therapie erwarb sie die entscheidenden Voraussetzungen für einen mutigen Entschluss: Sie schrieb sich an der Universität in Florenz ein. Obwohl die junge Frau in Blankenheim sogar erste Schritte gehen konnte, meistere sie Florenz bis heute im E – Rolli. Ihr Gefährt gibt ihr in dieser Zeit verlässliche Sicherheit. Ihr zehnsemestriges Studium in experimenteller Psychologie hat sie gerade mit hervorragenden Noten abgeschlossen. Richard Breuer weiß um die inneren Herausforderungen, denen seine Patienten ausgesetzt sind. Indem er ihnen Hoffnung gibt, wo eigentlich keine Hoffnung mehr ist, setzt er wichtige Akzente von außen, damit sich das beschädigte Leben der gesamten Familie wieder in eine positive Richtung entwickeln kann. Tatsächlich beschäftigt sich im Alltag der Krankenhäuser und Reha – Kliniken kaum einer mit der Seelenlage des Patienten und der seiner engsten Angehörigen. Die Ärzte und das Pflegepersonal haben zu wenig Zeit. Verwandte und Familie reagieren unsicher und fühlen sich selbst hilfsbedürftig. Nicht selten geraten sie in eine reaktive Depression.
Therapieerfahrung der Patientin
"Ich glaube es nicht". Es kann nicht sein, dass so eine entspannende und absolut nicht anstrengende Therapie Ereignisse bringen kann." So dachte ich die ersten Tag in der Therapie und ich war verwirrt und nicht besonders froh. Dann, nach kurzer Zeit, fing ich an frei sitzen zu können und dann auch stehen zu können und ich habe meine Meinung geändert. Noch kann ich nicht alleine gehen, aber ich bin noch in Therapie und ich glaube, bevor ich nach Hause fahre, werde ich mit dem Stock gehen können. Aber was mir am meisten gefiel war meine innere Wandlung: ich habe angefangen zu denken, die Meinung anderer zu akzeptieren und mich nicht immer als Königin zu fühlen, die meint, jeder Ihrer Wünsche sei Befehl. Ich habe gelernt, mich anzunehmen, meine Feigheit als meinen größten Fehler anzunehmen und sie so zu überwinden. Vielleicht schweife ich ein bisschen ab. Das, was die Leser wirklich interessieren wird, ist sicher das Ergebnis der Therapie und dafür kann ich garantieren. Und besser als ich vielleicht niemand, denn nach so vielen Enttäuschungen war ich am Anfang wirklich skeptisch. Ich habe einen Mann gesehen, der nach nur einer Stunde Behandlung, ohne Hilfen gehen konnte, während er sich zuvor auf Frau und Tochter abstützen musste; ich habe persönlich eine Frau kennengelernt die von Brustkrebs geheilt werden konnte. Darum kann ich jedem diese Manuelle Biofeedback Therapie BREUER® empfehlen, der wieder in die Welt zurück und zum Leben auf ihr beitragen will."
(Auszug aus der Fachzeitschrift NOT Spezial:" Locked-In-Syndrom was nun?")